Was und Woher?
Woher stammt Tai Ji Quan?
In einem Buch (Tajiquan Tushuo), welches vom Chen Pinsan (1849-1929) geschrieben wurde, tauchte erstmals der Begriff Tai Ji Quan auf. Chen Wangting, welcher von 1600 bis 1690 lebte, wurde als Begründer des Tai Ji Quan beschrieben. Chen Wangting ist einer, der zur neunten Generation der Familie Chen gehört. Die Künste des Tai Ji Quan wurden in der Familie Chen von Generation zu Generation weitergegeben. Mit dem Daoismus entwickelte Chen Wangting einen neuen Kampkunststil. Geprägt durch Übungen des Dayoin (meditativ und gymnastisch) und der Tuina (Übungen mit dem Atem) wurde die Kampfkunst mehr auf die Gesundheitsstärkung ausgelegt.
Im 19. Jahrhundert durchbrach das Tai Ji Quan, durch den Schüler Yang Luchan (1799-1872) den familiären Rahmen und die über Generationen entwickelte Kampfkunst. Yang Luchan brachte es bis an den Kaiserhof, wo er als der Unbesiegbare (Yang) bezeichnet wurde. Er begegnete dem kaiserlichen Offizier, namens Wu Quanyu (1834-1902) und praktizierte mit ihm die Techniken der traditionellen Kampfkünste. Der Wu-Stil und Yang-Stil, welche erst später ihren Namen erhielten, wurden durch diese beiden Tai Ji Quan Begeisterten geprägt. Auch der Chen-Stil, Hao-Stil und der Sun-Stil sind durch verschiedene Familien, die das Tai Ji Quan praktiziert haben, entstanden.
Von chinesischen Meistern wurde die Kunst des Tai Ji Quan an Schüler weitergegeben. In den 70ern kam diese westliche Methode, welche etwa zur Selbstverteidigung, Meditation oder zur Gesundheitsförderung eingesetzt wird, zu uns nach Europa.
Tai Ji Quan ist ein Zweig der traditionellen chinesischen Kampfkunst, dem Wushu. Diese wird seit dem 16. Jahrhundert in privaten Familienkreisen ausgeführt. Tai Ji Quan dient heutzutage dazu mehr den Körper fit zu halten, Krankheiten vorzubeugen oder diese zu heilen. Das Tai Ji Quan wird auch Schattenboxen genannt. Tai Ji Quan reicht in der heutigen Zeit von mittelalterlichen Kampfkünsten bis hin zu meditativen und gesundheitsfördernden Übungen.
Was beinhaltet Tai Ji Quan?
Heutzutage lässt sich das Tai Ji Quan in drei verschiedene Bereiche, die Kampfkunst, die Gesundheitsübung und die Meditation, einteilen.
Tai Ji Quan als Kampfkunst: Tai Ji Quan zählt zu den inneren Kampfkünsten für den bewaffneten und unbewaffneten Nahkampf. Es wird zur Selbstverteidigung und nicht zum Kampf angewendet. Zudem wird die innere Haltung des Kämpfers trainiert. Es beinhaktet zudem Übungen zur Stärkung der geistigen Haltung des Kämpfers sowie des Flusses der Energien.
Tai Ji Quan als Gesundheitsübung: Das ursprüngliche Tai Ji Quan wurde schnell und impulsiv geübt. Seit die Gesundheitsaspekte mehr mit einbezogen werden, wird das Tai Ji Quan langsamer praktiziert, was etwa dazu führt, dass Gelenke geschont werden und/oder der Gleichgewichtssinn trainiert wird.
Tai Ji Quan als Meditation: Bei der Meditation wird viel Wert auf die mentale Arbeit gelegt. Die Übungen geben jeder und jedem Praktizierenden die Möglichkeit den Geist zur Ruhe zu bringen.
Ziel des Tai Ji Quan als Meditation ist es hauptsächlich, dass man unbeeinflusst bleibt, trotz der unbeeinflussbare äußerliche Einflüsse. Um das Shen (unbewusstes Denken) zu kultivieren benötigt es das Yi (unser Geist).