Was und Woher?
Woher stammt Qi Gong?
Die Wurzeln des Qi Gong reichen bis in die Zeit vor Christus zurück. Die ersten schriftlichen Funde über das Qi Gong und Qi Gong ähnlichen Übungen wurden vor 4000 Jahren aufgezeichnet. Allerdings wurden schon vor 10 000 Jahren von Stammesleuten aus China ein Tanz, welcher positiv Effekte auf den Körper hatte, durchgeführt.
Der heutige Begriff Qi Gong ist recht jung, dennoch sind Übungen, welche die Lebensenergie fördern und Krankheiten heilen sowie verhindern sollen, bis ins dritte Jahrtausend vor Christus datiert. Ein Seidentuch bemalt mit 44 Körperübungen, welche nach Tieren benannt sind und dem Qi Gong recht nahe kommen, wurden im zweiten Jahrhundert vor Christus im Grab des Königs Ma gefunden.
Die Grundlagen des heutigen Qi Gongs stammen von vielen Techniken, welche über ganz China verbreitet waren, die von Klöstern und traditionellen Ärzten weitergegeben wurden. In den 1960er und 70ern wurde viele Klöster zerschlagen sowie Menschen vertrieben, welche spirituelles Erbgut besaßen, um die unter Maos Führung besagten, veralteten Praktiken auszurotten.
Im Jahre 1950 tauchte erstmals der Name Qi Gong auf, welches auch in den nächsten Jahrzehnten einen Boom in China verursachte. In den 1980er und 90er wurde das Qi Gong zu einem Volkssport, welcher allgegenwärtig war. Dadurch begannen alte Meister wieder das Qi Gong zu unterrichten.
Die Tradition des Übens gehört zu den Wurzeln der chinesischen Kultur. Qi steht für Lebensenergie, Lebenskraft oder auch der Atem, Luft sowie Nahrung.
Das Gong bedeutet Leistung, Erfolg, Wirkung oder auch Übung. Qi Gong ist ein jahrhundertaltes Geheimnis aus China und dient als Oberbegriff für viele verschiedene Schulen und Traditionen. In China ist das Qi Gong fest verwurzelt und hat sogar einen beständigen Platz in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Was beinhaltet Qi Gong?
Die bekanntesten Arten sind das:
- Dong Gong: Hier spricht man von einem dynamisch bewegten weiches Qi Gong, welches dich kraftvoll, beweglich und gelenkig macht.
- Jing Gong: Das stille Qi Gong, welches Atem- und Konzentrationsübungen, welche durch den Einfluss buddhistischen Mönche entstanden ist, beinhaltet. Die Vorstellungskraft ist in jedem Moment der Übung von zentraler Bedeutung.
- Tui Na An Mo: Mit Selbstheilmassagen und Akupunktur werden Blockaden, die sich als Verspannungen und Schmerz äußern, gelöst.
Zudem lassen sich die Übungen nach ihrer Herkunft unterteilen in:
- Daoistisches Qi Gong:
- Daoismus strebt die Harmonie mit der Natur an.
- prägte lange Zeit in China die Kultur
- das Qi wird durch äußere Faktoren in den Körper geleitet und dort zirkuliert es
- Lebensessenz bewahren
- die Lebensenergie, das Qi, pflegen
- die Anerkennung des Menschen steht als Mikrokosmos und ist Teil des Makrokosmos à Erde und Himmel werden in Einklang gebracht
- Konfuzianisches Qi Gong
- Lehre der Menschlichkeit
- geistig kraftvolle Lehre auch heute
- philosophische Weltanschauung
- prägte das Zusammenleben von Menschen in der Familie und im Staat
- jeder Einzelne soll ein moralisches und korrektes Leben führen, um als Mitglied der Gesellschaft die Gemeinschaft als Ganzes zu verbessern
- Ordnung, Sittlichkeit und tugendhaftes Verhalten
- sorgfältiger Umgang mit dem Qi
- mit Qi Gong wird eine friedvolle und ausgeglichene Geisteshaltung erreicht
- Qi Gong hat einen zeremoniellen Charakter
- Buddhistisches Qi Gong
- Buddhismus prägt die Gewaltlosigkeit, Mitgefühl, die Überwindung der Begierden und die Anhaftung
- hauptsächlich stille Meditationstechniken
- Erreichung des inneren Friedens
- ethisches Verhalten, Tugenden kultivieren, Praxis der Versenkung, Mitgefühl und Weisheit entwickeln
- durch das Training von Körper und Geist entfaltet sich wirkungsvoll die spirituelle Entwicklung
- Kampfkunst Qi Gong
- Grundpfeiler der chinesischen Kampfkünste ist der Taoismus und der Buddhismus
- gebräuchlichsten Begriffe sind „Kung Fu“ und „Wushu“
- mit philosophischen und religiösen Themen verbunden
- Ziele: den Körper gesund und fit halten, das meditative System lehren und Aspekte der Selbstverteidigung zu trainieren
- es soll die Meditation, Friedfertigkeit, das Mitgefühl, die Selbsterkenntnis, die Körperkraft, kurzum die Selbstaufgabe geübt werden
- Medizinisches Qi Gong
- Ausleitung von negativen Energien aus dem Organismus
- verstärkte und aktive Aufnahme von frischem Qi aus der Umwelt
- Qi in bestimmte Körperbereiche lenken
- In der Therapie angewendet, um den Qi-Haushalt im Krankheitsfall im gesamten Organismus zu regulieren
- Verbindung zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
- durch tägliches Üben soll der erkrankte Mensch aktiv an dem gesund werden mitarbeiten
- Ziele: vorbeugende Eigenschaften zur Erhaltung der Gesundheit, Heilung von Krankheiten unterstützen, das Leben verlängern
- Spirituelles Qi Gong
- Qi Gong hat einen positiven Einfluss auf unseren Bewegungsapparat, das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem sowie auf unsere Psyche
- Bewegungsabläufe, welche elegant sowie leicht erlernbar sind